Ver-piled #12: The Muppet Movie

Wir kennen Sie alle: Kermit der Frosch, Piggy das Schwein und Gonzo… was auch immer der darstellen soll.  Die sympathischen Puppen von Jim Henson und Frank Oz haben sich nach ihrer erfolgreichen TV-Show an das Projekt Langfilm gesetzt, welcher zumindest an meinem Leben bisher immer vorbeigegangen ist. Jetzt wird „The Muppet Movie“ aber vom „Pile of Shame“ verbannt und meine Meinung zum ersten Kinoausflug von 1979 erfahrt ihr hier.

  • Vom Sumpf nach Hollywood

Die Geschichte ist schnell erklärt: Wir befinden uns auf der Premiere vom Muppets-Movie und schauen somit quasi einen Film im Film. Der Streifen beginnt mit einem singenden Kermit im Sumpf, wo auf einmal ein Hollywoodproduzent vorbei paddelt. Durch den Mann angestachelt beginnt der Roadtrip des Frosches quer durch die vereinigten Staaten. Er sammelt nach und nach seine berühmten Freunde ein und muss einige Abenteuer überstehen. Ein klassischer Roadtrip also? Naja, Roadtrip-Musical-Komödie würde es besser treffen. Immer wieder wird die Story durch einen Song unterbrochen. Diese Lieder sind auch immer qualitativ in Ordnung bis richtig „catchy“ („Rainbow Connection“, „Movin Right Along“). Hier aber meine große Bitte: Schaut diesen Film wenn möglich im Originalton, denn sonst kommen nicht nur die Songs schlecht rüber, sondern auch die vielen, vielen Gags. „The Muppet Movie“ feiert ein Gagfeuerwerk mit nur ganz wenigen Pausen ab. Dabei wird eigentlich jeder Humor-Fan etwas für sich finden. Von herrlichen Absurditäten wie Kermit auf einem Fahrrad über alberne Sprüche von Statler und Waldorf bis hin zu unzähligen Meta-Witzen über Hollywood und Co. Sollte der Film dann doch tatsächlich mal an Fahrt verlieren, trotz der Musical-Einlagen, der hohen Gagquote und den einzelnen kleinen Episoden des Roadtrips, dann wird uns einfach ein Gaststar hingeworfen. Die bekamen wohl die Regieanweisung: „Mach halt irgendwas!“ So spielt Steve Martin den vielleicht miesgelauntesten Kellner aller Zeiten und Mel Brooks einen verrückten Wissenschaftler der irgendwo zwischen seiner eigenen Kreation „Frankenstein Jr.“ und Kubricks „Dr. Strangelove“ steckt. Aber so viel sei verraten, die beiden sind bei weitem nicht die einzigen Stars im Film. Gerade das Ende wartet mit einer riesigen Überraschung auf.

  • Zum Glück nicht perfekt

„The Muppet Movie“ ist ein Kleinod der Absurditäten mit Künstlern auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft (Ausgenommen ein junger Tim Burton der da irgendwo auch rumhüpft). Hier hat ein Haufen kreativer Leute, auch ohne ein hohes Budget, einfach ihren Traum vom eigenen Film verwirklicht. Es ist einer dieser Filme, die unter der Kategorie laufen „wären sie perfekt, wären sie schlechter“. Auch die Muppets macht eine Art Un-Perfektionismus aus. Das bedeutet zwar auch, dass Bild, Ton und Special-Effects Qualität mal etwas unterdurchschnittlich sind, aber dafür steigt das Level an Charme in die Höhe. Natürlich zündet nicht jeder Gag und auch die Songs sind mit Sicherheit nicht alles ab sofort in meiner Playlist, aber darum geht es hier auch nicht. In den 97 Minuten werdet ihr, bis auf die halbwegs normale Roadtrip-Geschichte, nichts Konventionelles finden. Der Film sprüht über vor Kreativität und ist ein urkomisches Absurditäten-Kabinett mit vielen Meta-Witzchen, tollen Gaststars und guter Musik. Auch über 40 Jahre nach Release ist „The Muppet Movie“ für mich eine riesige Empfehlung wert und Pflicht für jeden, mit einem Disney+-Account.

Muppet Movie

8 Comments

    1. Den Weihnachtsfilm nach Charles Dickens Geschichte? Den hab ich als Kind tatsächlich oft gesehen, keine Ahnung warum das Original nie lief oder mich nicht interessiert hat

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  1. Ich habe den als Kind/Jugendlicher in den 1990ern mal im Fernsehen gesehen und kann mich kaum noch daran erinnern. Hast du den auf DVD/BluRay angesehen oder als Stream?

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      1. Die Muppets mit ihren Filmen und Serien (eine neue ist ja für Disney+) wären so ziemlich der einzige Grund, den Streamingdienst mal zu probieren. Und falls „X-Men: The New Mutants“ doch dort landen sollte. 😉

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        1. Ich habe es größtenteils für Pixar benutzt, aber hatte dann auch nicht Drang danach, noch einen zweiten Monat dranzuhängen 😀 Es gibt ja schon so viel zu viel…

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