MMM #11 mit Terry Jones, Brighburn und dem Japanuary

Wie angekündigt, ändert sich ab 2020 etwas in meiner Rubrick „Mein Movie Monat“. Anstatt alle Filme aufzuzählen, geht es ab sofort um das High- und Lowlight des Monats. Das müssen aber nicht unbedingt die besten / schlechtesten Filme sein, sondern auch Enttäuschungen oder Überraschungen. Außerdem gibt es noch eine dritte Spalte mit einer anderen Überschrift. In diesem Monat ist ein kleiner Nachruf. Übrigens: Kleine Mini-Kritiken werden nach und nach ausgelagert auf meinen Letterboxd-Account.

  • Highlight des Monats

Hier kann ich leider keinen Film nennen. Im Januar habe ich zwei Filme gesehen, die ich als wirklich gut betrachte. Über den Klassiker „Godzilla“ und den Ghibli-Film „Nausicäa“ habe ich aber schon im „Japanuary“ besprochen und alles dazu gesagt. Schaut einfach in die Artikel, wenn euch meine Film-Highlights für den letzten Monat interessieren. Übrigens: Zum „Japanuary“ kommt auch noch ein vierter Artikel, leider erst im Laufe des Februars.

 

  • Lowlight des Monats

Selten habe ich ein Film gesehen, der so viel Potenzial verschenkt, wie meine Enttäuschung des Monats „Brightburn“. Eigentlich ist es eine gute Idee, die „Superman“-Geschichte in einer bösen Variante zu erzählen. Eine Farmer-Familie findet ein Baby, welches aus dem All auf die Erde gekommen ist und während seiner Kindheit Superkräfte entwickelt. Diese Fähigkeiten nutzt er jedoch dafür, anderen Menschen Schaden zuzufügen und nicht um sie zu retten. Der Film ist also eine Origin-Geschichte eines Bösewichts, mit großen Parallelen zu den Kindheitserzählungen von Clark Kent aus „Superman“ oder Son-Goku aus „Dragonball“. Tatsächlich ist es auch ziemlich interessant zu sehen, wie der Junge während seiner Pubertät mit seinen Herkunft und seinen Kräften klar kommt. Er macht ziemlich nachvollziehbare Sachen, wie das Einschleichen in das Haus seiner Angebeteten oder die Rache an einer Lehrerin. Leider sorgen eher bescheidene Schauspieler und Special-Effects für Momente voller Fremdscharm und auch bei der Inszenierung hat man sich eher für die konventionelle Art entschieden. Immerhin bietet „Brightburn“ ein paar nette Szenen mit ordentlichem Blut-Einsatz. Aber auch der Gewaltgrad kann nicht darüber hinweg täuschen, dass man hier nur einen mittelmäßigen Film sieht, der seine frische, erwachsene „Superhelden“-Idee den Konventionen des Genres unterordnet. Hier ist zwar ein Anti-Ansatz zum allgegenwärtigen MCU zu erkennen, aber in der Umsetzung fehlten einfach der letzte Mut und vielleicht auch ein Funken an Kreativität. Schade, hier war mehr drin.

Brightburn

 

  • Nachruf des Monats

„Two down, four to go“ schrieb John Cleese am 22. Januar 2020 auf seinem Twitter-Account und tatsächlich nahm es mich mehr mit als ich dachte. Im Normalfall schockieren mich Nachrichten über Promi-Tode nicht wirklich. Nur wenn ich eine bestimmte Rolle, einen bestimmten Film oder eben wie hier eine bestimmte Gruppierung so sehr liebe, dass es mir einfach leidgetan hat. Terry Jones lebt nicht mehr und damit ist ein weiteres Sechstel der größten Komiker-Truppe aller Zeiten nicht mehr da. Natürlich ist es auch sehr schade, dass ich ihn (zusammen mit John Cleese) nicht mehr live sehen konnte. Trotz des hohen Alters, haben die Herren ihren Humor nicht verloren. Das letzte Live-Programm mit dem nun veralteten Titel „Monty Python Live (mostly): One down, five to go“ von 2014 war eine Wucht und hat mich dazu gebracht, Tränen zu lachen. Und wie das bei großen Künstlern so ist, bleibt ihr Vermächtnis für immer erhalten. Nicht nur das letzte Live-Programm mit den alten Sketchen wird die Menschen weiterhin zum Lachen bringen, sondern auch seine Verdienste an den (mit-)lustigsten Filmen der Welt, „Ritter der Kokosnuss“ und „Das Leben des Brian“, bleiben für immer unvergessen. Aber wir sollten es so machen, wie die Pythons selber und nach vorne schauen und dabei möglichst viel lachen. Immerhin ist eine ihrer größten Comedy-Leistungen die witzigste Beerdigung aller Zeiten (von Ex-Mitglied Graham Chapman). Also keine Zeit für Trauer, sondern denkt einfach an die Zeit zurück, in der Terry Jones den Messias höchstpersönlich „naughty boy“ nannte! Aber bitte liebe 4/6 der restlichen Truppe: „Christmas in Heaven“ kann noch ein bisschen warten.

 

  • Filmranking für Januar 2020:
Platz Filme Wertung Laufzeit (Min) Wo gesehen
1 Godzilla 4 96 Freenet Video
2 Nausicäa aus dem Tal der Windes 4 117 Bluray
3 Der Junge und das Biest 3,5 119 Netflix
4 In this Corner of the Wold 3,5 130 Netflix
5 Shin Godzilla 3,5 120 Freenet Video
6 Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 3,5 85 Amazon Video
7 Kirschblüten und rote Bohnen 3,5 113 Amazon Video
8 1917 3 119 Kino
9 Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm 2,5 130 Amazon Video
10 Brightburn 2,5 91 Amazon Video
Schnitt 3,35 Punkte 112 Min. Kino: 1
Gesamt 10 Filme 1120 Min. Streaming: 8
18,5 Std. Bluray: 1 

4 Comments

  1. Als ich las, Kurzkritiken werden zu Letterboxd abgeschoben, dachte ich: Macht der mich jetzt nach? Immerhin hast du noch nen Filmmonatsrückblick. Von allen Konzepten fand ich das all Medienumfassende tatsächlich das beste. Sonst hast du mich nochmal daran erinnert, dass ich keinerlei Lust auf „Brightburn“ habe und gerne hätte ich noch deine Meinung zu „1917“ gelesen. In meinem Umfeld sind alle begeistert und ich bin dagegen fast schon Miesepeter.

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    1. Hättest mal Copyright drauf setzten müssen 😀
      Hab gemerkt, dass es irgendwie keinen Sinn macht über alle Filme zu schreiben und es hat mir auch keinen Spaß gemacht. Deshalb hab ich mir jetzt ein flexibleres System gesucht.
      So z.B. „1917“. Keine Ahnung was ich da schreiben soll. Müsste mich über Zeilen wiederholen, dass der technisch beeindruckend ist, aber in allen anderen Aspekten die Konkurrenz einfach schon besseres abgeliefert hat. Fand den nicht wirklich emotional, weil sich „Abenteuer“ und „Anti-Kriegs“ Momente zu oft abgewechselt haben.
      Über andere Medien informiere ich ja ein bisschen in den Media Mondays, wenn es da was zu berichten gibt 😉

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