Eine Woche in der Filmhölle: Tag 4 – Friendship!

Gestern musste es sein: Ich tat mir eine typische Schweighöfer-Komödie an. Bei Prime standen „Rubbel die Katz“, „What a Man“, „Vaterfreuden“ oder „Der Nanny“ zur Auswahl. Mensch! Welchen von diesen Hochkarätern werde ich wohl zuerst gucken? Ich wollte dann ImdB vertrauen und den Film mit der höchsten Wertung gucken. Bei der Suche bin ich dann auf „Friendship“ gestoßen…

  • Ze germans ar krazy

Zwei Ossis fliegen, direkt nachdem die Berliner Mauer gefallen ist, nach Amerika. Eigentlich wollen sie nach San Francisco, weil dort ein Vater der Beiden lebt. Aus Geldmangel schaffen sie es jedoch nur nach New York und so beginnt ein Roadtrip mit viel schlechtem Englisch, einer Menge Stereotypen und viel Sympathie. Moment. Habe ich gerade „Sympathie“ in einer Kritik zu einer Komödie mit Matthias Schweighöfer geschrieben? Zu den positiven Eigenschaften komme ich später, erstmal möchte ich noch ein bisschen meckern. Wie oben schon beschrieben, ist der Film ein klassischer Roadtrip. Die beiden Freunde müssen eine Aufgabe nach der nächsten bestehen, um weiter nach Westen zu kommen. Dabei treffen sie auf alles, was typisch amerikanisch ist. Die herzliche Bedienung in einem Diner, einer Rocker-Bande auf ihren Harleys, dummen Cowboy-Mädchen aus dem mittleren Western usw. Auch die beiden Hauptdarsteller spielen den typischen Ostdeutschen nach der Wende. Nicht unbedingt dumm, aber keine Ahnung von der Welt „da draußen“. Ebenso verläuft die Story auch immer auf graden Bahnen. Irgendwie kommen die Freunde immer weiter, auch wenn die Überleitungen teilweise sehr gekünstelt wirken („Fahrt mein Auto zu meinem Bruder nach Kalifornien. Hier sind die Schlüssel“). Bevor ihr euch fragt: Selbstverständlich kommt irgendwann auch noch eine Frau dazu, welche die Freundschaft der Beiden auf eine harte Probe stellt. Damit wäre ich durch mit der Nörgelei, kommen wir zu den positiven Aspekten.

  • Wenn das Genre die Woche rettet

Erstmal muss ich sagen, dass ich Roadtrip-Filme liebe. Wenn die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt und ein paar kreative Ideen den Film auflockern, dann ist es nicht schwer mein Film-Herz zu erobern. Soweit würde ich bei „Friendship“ nicht gehen, dafür hat der Streifen zu viele Fehler. Jedoch ist der Streifen schöne, kurzweilige Unterhaltung mit ein paar grandiosen Momenten. So fand ich die Idee ganz nett, dass sie in einem kleinen Städtchen irgendwo in New Mexico anfangen, „echte“ Stücke von der Berliner Mauer zu verkaufen. Auch das Ende hat wirklich eine gute Idee zu bieten, nur leider kommt da eine sehr überstrapazierte Inszenierung der Kreativität in den Weg. „Friendship“ hat mich trotz aller Klischees super unterhalten, Schweighöfer spielt seinen „Ossi“ auch ganz ordentlich und insgesamt hat der Streifen von 2010 ein paar schöne Momente zu bieten. Wer nicht mehr als einen guten Roadtrip-Film erwartet, kann hier sorgenlos mal reinschauen.

Friendship

 

Filme der „Eine Woche in der Schweiger/Schweighöfer-Hölle“-Challenge:

5 Comments

  1. Ich muss sagen, dass ich den wirklich schlimm fand. Der Regisseur hat letztes Jahr mit „25 km/h“ ein Bruderroadmovie mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger gemacht. Den kann ich guten Gewissens empfehlen.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar