Die besten Filme aller Zeiten: Platz 6 – Oldboy

PlatzFilme6

Erscheinungsjahr: 2003

Herkunft: Süd-Korea

Regie: Park Chan-Wook

Eine Geschichte clever zu erzählen ist eine Kunst. Die Story von „Oldboy“ kann man anders erzählen, einfacherer oder transparenter. Dann geht jedoch einiges verloren. Nur durch die genaue Abfolge der Geschichte wird man mitgerissen. Keine Szene ist sinnlos, kein Detail nur Zufall. Alles in diesem Film ist geplant. Ob der Regisseur „Oldboy“ auch als Meisterwerk geplant hat?

  • Noob des koreanischen Kinos

Kennt ihr diesen Moment, wenn einer zu euch folgende Worte sagt: “Dieser Film schockt so richtig!“ Oft denke ich mir nur ein leises „Ja, ja“ und vergesse die Filmtitel dann schnell wieder. Als hätte ich noch nie einen Horror-Film, einen psychadelischen Schocker oder einen bitterbösen Abgesang auf die Menschheit gesehen. Wie oft kommen im Jahr Filme ins Kino, die angeblich kaum einer aushält. Ach ja, dann kommt der Film auch noch aus Süd-Korea. Diese verrückten Asiaten machen doch sowieso viel geileres Kino als wir Europäer oder diese Mainstream-Amerikaner. Am Ende entscheide ich mich sehr oft gegen etwas Ausgefallenes oder einen „unfassbaren“ Geheimtyp. Doch an einem Abend sprang ich über meinen Schatten und schaute mir „Oldboy“ an. Egal was es in diesem Film gibt, es hat mich einfach nur vom Stuhl gehauen. Die Optik, Schauspieler, Action-Szenen und natürlich die Story…

  • Warum ich nicht meckern kann

OK, nun mal langsam. Filme wie „Oldboy“ leben doch von ihrem Twist. Tatsächlich schockiert der Streifen beim ersten Mal am meisten. Aber wie bei anderen Filmen dieser Art ist eben auch der Weg das Ziel. Dieses Meisterwerk hat mich auch beim 2. und 3. Mal fasziniert. Da kommen wir auch schon zum Grund, warum ich diese Blogreihe überhaupt schreibe: Die Frage nach dem „Warum“. Starten will ich mit der Story, die eben nicht nur vom Ende abhängig ist, sondern zum größten Teil eine interessante Rachegeschichte ist. Diese wird dann auch in einer wunderbaren Optik eingefangen. Während im ersten Drittel nur das Zimmer des Gefangenen zu sehen ist, öffnet sich wie in einem Videospiel nach dem „Intro“ die Welt für den Protagonisten und dem Zuschauer. Dabei kommt es dann auch zu sehr harten Gewaltspitzen, die von der Kamera schonungslos eingefangen werden. Aber ohne die großartigen Schauspieler wäre das alles nichts. Besonders Hauptdarsteller Choi Min-Sik verleiht seinem Charakter eine unglaubliche Tiefe. Vom Wandel der Persönlichkeit bis hin zum vollkommenen Verlust des eigenen Verstandes. Gibt es auch Negatives zu sagen? Für mich tatsächlich nicht, auch wenn ich verstehen kann, wenn einem die Gewalt zu expliziert, das Ende etwas zu merkwürdig oder das südkoreanische Kino zu fremd ist. Da scheiden sich die Geister. Aber wer damit kein Problem hat, findet hier mit „Oldboy“ vielleicht seinen neuen Lieblingsfilm. Zumindest ist mir keiner bekannt, der von diesem Werk nicht mitgerissen wurde und heute noch davon schwärmt.

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24 Comments

    1. Ich habe ihn am Anfang des Jahres das letzte mal gesehen und es macht immer wieder Spaß diese Geschichte zu verfolgen. Wobei „Spaß“ hier relativ ist.
      Ich freue mich auf deine Besprechung 🙂

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  1. Einer der wenigen Filme, die wirklich durchgehend mit filmischen Höhepunkten gespickt sind. Ein Klassiker,nicht mehr, nicht weniger…..
    Aber bin ich der Einzige, der das US-Remake mochte…?

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      1. Das US-Remake mit Josh Brolin war keine Vollkatastrophe, aber irgendwie unnötig ein Meistwerk als ganz guten Film neu zu erzählen 😀
        Den Impact hatte das Remake bei weitem nicht auf mich.

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