Klassik-Review: Monty Python´s – Der Sinn des Lebens

Klassik_SinndesLebens

Originaltitel: Monty Python´s – The meaning of life

Erscheinungsjahr: 1983

Herkunft: England

Regie: Terry Jones

Studio: Universal

Was ist der Sinn des Lebens? Diese vielleicht wichtigste Frage der Menschheit versuchten fünf verrückte Komiker aus Großbritannien (und einer aus den U.S.A.) zu beantworten. Dabei wird der Zuschauer auf eine Reise durch verschiedene Sketche mitgenommen, in der man sich immer auf eines Verlassen kann: Jeder Gag wird zelebriert, als wäre es der letzte. In diesem Fall stimmt das sogar…

  • Absurd schön

„Der Sinn des Lebens“ hat eigentlich keine wirkliche, zusammen hängende Story. Vielmehr sind es einzelne Szenen, die maximal mit einem Song oder einem Schnitt miteinander verbunden sind. Die Grundidee des Filmtitels wird aber immer wieder aufgegriffen. Außer am Anfang des Films; der Vorfilm. Da geht es um eine Buchhalter-Gruppe (Die GmbH – Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung) die ihr Bürohaus zu einem Piratenschiff umwandeln und mit einem fröhlichen Lied in die U.S.A. reisen. Dort angekommen greifen diese ein amerikanisches Hochhaus an. Dieser erste Sketch hat also nix mit dem Sinn des Lebens zu tun. Oder vielleicht doch? Die Auflösung gibt es im Laufe des Hauptfilms und möchte ich hier nicht spoilern. Weiter geht es mit Fischen in einem Restaurant. Als einer ihrer Kumpel auf dem Teller landet, fragen sich die Aquariumsbewohner, was wohl der Sinn des Lebens ist. Danach wird der Film in sieben Kapitel unterteilt, die ich jetzt kurz mal vorstelle. Der ein oder andere wird dabei bestimmt einen tollen Flashback erleben.

  • Das Wunder der Geburt:

Zwei Szenen. Einmal geht es im Kreissaal kurios zur Sache. Besonders die Maschine mit dem „Ping“ ist dabei von größter Bedeutung. Teil zwei dreht sich um die Geburt in der dritten Welt. Im Elendsviertel verliert ein Vater seinen Job und muss seiner Frau und den ca. 100 Kindern erklären, warum er sie nicht mehr ernähren kann. Die einzig richtige, katholische Antwort ist natürlich:“Every sperm is sacred“. Das passt den protestantischen Nachbarn gar nicht.

  • Wachsen und Lernen:

Drei Szenen. In der ersten gibt es einen typischen, britischen Schulgottesdienst. In der zweiten wird Sexualkundeunterricht etwas zu praktisch dargestellt. In der abschließenden Szene bekommen die Kinder zur Strafe ein Rugbyspiel gegen die älteren Schüler.

  • Gegeneinander Kämpfen:

Drei Szenen. In Nr. 1 gibt es eine Geburtstagsfeier mitten im Krieg. Unverständlicherweise ist der Offizier darüber nicht so glücklich. Danach dürfen sich Soldaten vor dem Marschieren drücken und als letztes bekommt ein britischer Gentleman-General in Afrika das Bein abgebissen. Natürlich muss es schnell wieder gefunden werden. Nach diesem Kapital gibt es dann die Mitte des Films, in der man einen Fisch suchen muss. Sehr surreal.

  • Das Mittlere Lebensalter:

Eine Szene. Ein Paar im Urlaub bestellt sich im Restaurant ein Gesprächsthema. Sie nehmen „Der Sinn des Lebens“. Dies ist jedoch etwas zu schwere Kost und somit empfiehlt der Kellner ein neues Thema.

  • Lebende Organverpflanzung:

Zwei Szenen. Mit der Frage „Können wir ihre Leber haben?“ wird ein armer Mann an der Tür überrascht. Eine Wahl hat er aber nicht und somit ist seine Frau jetzt Witwe. Bevor diese aber „trauern“ kann, wird sie durch einen Mann aus dem Kühlschrank ins Universum getragen. In dem nun folgenden Song, wird die Nichtigkeit eines jeden erklärt. In der zweiten Szene geht es wieder um den Vorfilm.

  • Die Herbstjahre

Eine Szene. In einem schönen Restaurant gibt der Pianist erst einmal einen „Penis-Song“ zu besten. Danach kommt zu einer der ekelhaftesten Szenen der Filmgeschichte. Ein sehr, sehr beleibter Mann betritt das Restaurant und kotzt um sich. Dann bestellt er alles von der Karte und der Kellner bietet im „ein kleines Pfefferminzblättchen“ an. Als dieser das isst, fliegt der riesige Bauch in die Luft.

  • Der Sinn des Lebens

Eine Szene. Ein Kellner aus dem Restaurant nimmt uns mit auf eine schöne Reise zu seinem Geburtsort. Das war´s.

  • Der Tod

Drei Szenen. Ein Mann darf seinen Tod selber aussuchen. Er wählt den Tod durch eine Meute von barbusigen Mädchen, die ihm bis zu einer Klippe verfolgen. Gute Wahl. Als zweites kommt der Tod selber vorbei. Den gestorbenen Personen muss er aber erstmal klar machen, wer er ist und dass sie tot sind. Übrigens gestorben durch eine Lebensmittelvergiftung der Lachsschaumspeiße. Als letztes gelangen die Toten in den Himmel. Dort ist an jedem Tag Weihnachten und ein Showmaster gibt den Song „It´s Christmas in heaven“ zu besten. Dann ist der Film vorbei und der Sinn des Lebens wird bekannt gegeben. Naja, zumindest was die Jungs von Monty Python dazu sagen. (Kleiner Hinweis: Es ist nicht 42)

  • Der letzte Geniestreich

„Der Sinn des Lebens“ war der letzte Film von Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin – auch bekannt als „Monty Python“! Natürlich sind die Vorgänger „Das Leben des Brian“ oder „Die Ritter der Kokosnuss“ die besseren Filme. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die sechs Herrschaften noch einmal alle absurden und schwarzhumorigen Ideen in diesen Film gesteckt haben. Tolle Songs und Pointen die immer auf die Spitze getrieben werden, zählen zu den Highlights der 112 Minuten. Der Verzicht auf eine gesamte Story kommt dem Sketchcharakter der Truppe eher zu gute. Ich glaube es wurde hier schon ziemlich offensichtlich, dass ich den Film sehr gerne habe. Fast jeder Gag zündet, besonders wenn man den „Sinn des Lebens“ lange nicht mehr gesehen hat. Leider war es das letzte Projekt der Crew und mit dem Tod Chapmans 1989 gibt es wenig Chancen auf einen neuen Python-Film. Empfehlen kann ich allerdings die Filme „Erik der Wikinger“ und „Ein Fisch namens Wanda“, in der viele bekannte Gesichter vorkommen. Außerdem gab es eine Reunion der übrigen fünf Mitglieder in einer Live-Show in London mit dem schönen Titel „One down, five to go“. Jetzt gibt es nochmal eine ordentliche Pro- und Contraliste für den Überblick und unten gibt es dann noch eine Wertung. Außerdem den wunderschönen „Galaxy-Song“.

Pro:

  • zeitloser und absurder Humor
  • schönes Spiel mit den Erwartungen
  • eingängige Songs die im Kopf bleiben

Contra:

  • Eigentlich keine Geschichte
  • deutsche Synchro etwas „schwierig“
  • manche Sketche etwas zu lang

Der Sinn des Lebens – Wertung – 8/10

 

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