Klassik-Review: „Eden Lake“

Klassik_EdenLake

Erscheinungsjahr: 2008

Herkunft: Großbritannien

Studio: Weinstein Company

Regie: James Watkins

Ich habe mir mal wieder eine Bluray aus meinem Regal genommen, um hier eine Review darüber zu schreiben. Meine Wahl fiel auf den fantastischen Thriller „Eden Lake“ mit Michael Fassbender und Kelly Reilly. Diesen habe ich davor nur einmal gesehen und eigentlich für sehr gut befunden. Warum habe ich einen solch guten Film über die Jahre nicht ein zweites mal gesehen? Nach etwa 90 Minuten wusste ich es wieder…

  • Wie konnte es soweit kommen…

Erst einmal eine kurze Zusammenfassung der Geschichte (ohne Spoiler): Jenny und Steve aus London fahren an den idyllischen „Eden Lake“, um dort ein romantisches Zeltwochenende zu verbringen. Dort angekommen nervt eine Gruppe von Jugendlichen das Pärchen in ihrer Zweisamkeit. Nach dem eher harmlosen Aufeinandertreffen, spitzt sich die Situation zu. Erst stehlen die Halbstarken ein paar Wertsachen der beiden, bevor sie das Auto klauen. Als Steve und Jenny endlich die Gruppe einholen, fordern diese die gestohlenen Sachen zurück. Brett, der Anführer der Gang, gerät darauf hin in einen Streit mit Steve, an dessem Ausgang Brett´s Hund mit einem Messer tödlich verwundet wird. Das Pärchen versucht so schnell wie möglich mit ihrem Auto zu verschwinden und fahren auf ihrer Flucht in einen Baum. Währenddessen schwört Brett Rache und versucht die zwei zu finden. Nach dem Autounfall ist Steve stark verletzt und Jenny rennt los um Hilfe zu holen. Danach eskaliert die Situation vollkommen…

  • Von Kunst und Blut

Ich mach es kurz und schmerzlos: Der Film ist großartig. Die Bilder des friedlichen Sees, im Kontrast mit den Horror-Bildern der beteiligten Personen, wirken auf den Zuschauer schon fast surreal. Wenn Jenny beim weglaufen auf einen spitzen Stock tritt und dieser sich durch den Fuß bohrt, dann zeigt der Film diese Szenen schonungslos. Man fühlt in jeder Stufe der Eskalation mit den Charakteren. Das alles hat der Regisseur Watkins sehr gut hinbekommen. Zum Abschluss gibt es noch ein Sonderlob für die Schauspieler. Nicht nur die Hauptakteure, auch die jüngeren- und Nebenschauspieler (z.B. die Eltern), können voll und ganz überzeugen. Trotzdem will ich den Film in der nächsten Zeit nicht ein zweites Mal sehen. Warum? Weil es im Verlauf richtig bitter-böse wird. Man zweifelt an der Jugend, an dem Bildungssystem und an den Eltern, weil jeder genau weiß, dass solche Situation tatsächlich vorkommen. Traurig, aber wahr. Jeder der solche Filme sehen kann, ohne tagelang depressiv durch die Gegend zu laufen, kann ich den Streifen nur empfehlen. Die gekürzte Version (die auch ab und zu im Fernsehen läuft) ist auch in Ordnung, nimmt aber etwas von der wahren Brutalität.

Pro:

  • Zeigt die Jugendgewalt schonungslos
  • Schauspieler sind fantastisch
  • Kamera und Bilder sind jeder Szene sehr atmosphärisch

Contra:

  • Teilweise zu übertrieben
  • Die Jugend wird als komplett gewaltbereit dargestellt
  • Braucht etwas Zeit um Fahrt aufzunehmen

Eden Lake – Wertung – 8,5/10

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