Klassik-Review: „Taking Woodstock“

Klassik_Woodstock

Erscheinungsjahr: 2009

Herkunft: U.S.A.

Studio: Universal

Regie: Ang Lee

Herzlich Willkommen bei meiner neuen Kategorie „Klassik-Review“. Ich habe mir gedacht, bevor meine Bluray Sammlung Staub ansetzt, tue ich mal etwas nützliches damit! Alle zwei Wochen werde euch deshalb ein Film aus dem Regal vorstellen und auseinander nehmen. Oder kurz gesagt: Review. Der erste Streifen in meiner neuen Kategorie ist „Taking Woodstock“. Warum auch nicht…

  • Das legendäre Festival

Wir schreiben das Jahr 1969. Die USA führt Krieg in Vietnam, der erste Mensch betritt den Mond und in den Familien der westlichen Welt ist nichts mehr so wie vorher. Die „Teenies“ der Flower-Power-Generation verbreiten ihre Botschaft von Peace and Love. Zeitgleich, irgendwo in einem kleinen Kaff in dem Bundesstaat New York, versucht der junge Elliot das Motel seiner Eltern zu retten. Als er von einem abgesagten Festival in der Nähe hört, ruft er sofort den Veranstalter (seinen ehem. Nachbarn Michael Lang) an. Tatsächlich wird das Festival auf dem Grundstück eines Bekannten abgehalten. Am Ende wird es das berühmteste Festival aller Zeiten: Woodstock! Anstatt 100.000 Menschen kamen 1. Mio auf das Grundstück, um u.a. Janis Joplin, Jimi Hendrix, Joe Cocker oder The Who live zusehen. Vierzig Jahre nach dem Ereignis verfilmt der Regisseur Ang Lee den Stoff und das, wie ich finde, sehr gut.

  • Elliot´s Geschichte

Ein Nachteil des Films möchte ich direkt nennen: Keine einzige Band wird auch nur im Ansatz gezeigt. Es geht um Elliot, der nur ein bisschen Geld brauchte, um das Motel seiner missgelaunten Eltern zu retten. Die Musik jener Zeit kommt aber auch nicht zu kurz. Der Soundrack-Komponist Danny Elfmann haut einen Hit nach dem nächsten raus und allein dadurch fühlt man sich direkt wie im Sommer 1969. Neben der Hauptfigur geht es in erster Linie auch um das Festival an sich. Freie Liebe, Drogen und feiernde Hippies – das alles trägt zum heutigen „Woodstock-Image“ bei und wird in diesem Film auch sehr schön in Szene gesetzt. Beispielsweise will Elliot der Lokalpresse das Festival erklären und nimmt gegen die Aufregung seinen ersten Joint. Eine herzzerreißende Rede später, erklärt er das Festival für frei. Hunderttausende folgen seinen Ruf des „freien Eintritts“. Dies alles basiert auf der Biografie der real existierenden Hauptfigur. Für den Film werden natürlich ein paar Fakten überspitzt dargestellt. Da aber das Ganze sowieso auf vollkommener Verrücktheit basiert, merkt man diese Überspitzungen fast nicht.

  • Wunderschön, aber nicht fehlerfrei

Ich mag den Film besonders wegen der fantastischen Atmosphäre. Viele Details, die man teilweise erst beim 2. oder 3. mal bemerkt, machen Ang Lee´s Werk zu einem der besten Festival-Filme aller Zeiten. Wäre da nicht die Story. Die Idee, dass man ständig Elliot und seine Familie durch die drei Woodstock-Tage begleitet, ist im Prinzip gut. Leider versucht der Regisseur hier eine gezwungene Geschichte einzufügen, die besonders am Ende etwas absurd wird. Alles andere ist jedoch großes Kino. Für alle Fans von tollen Bildern, Drogenfilmen oder von der Musik jener Zeit ist „Taking Woodstock“ eine Empfehlung wert. Wer eine Doku oder eine grandiose Geschichte innerhalb des Festivals erwartet, möchte ich von diesem Film eher abraten. Verabschieden möchte ich mit der meiner Wertung, einen Trailer und hoffe, dass ich euch Lust auf den Film gemacht habe.

Taking Woodstock – Wertung – 7,5/10

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